Während alle von der WiTAS überwinterten Igel ausgezogen sind, haben wir die Gelegenheit genutzt, unser Wissen rund um die possierlichen Gartengäste zu erweitern. Dazu haben wir mit Herrn Speth gesprochen, der bereits seit Jahren ehrenamtlich Igel um- und versorgt. Deshalb ist er bei der WiTAS auch als Igel-Flüsterer bekannt und ein wichtiger Ansprechpartner des Vereins.
Der Fokus lag bei diesem kleinen Lehrgang dabei vor allem auf dem Umgang mit Igeln, insbesondere bei verletzten Tieren. Dr. Astrid Fritzenschaf und ihr Team konnten viele hilfreiche Tipps sammeln um so in Zukunft die wilden Patienten noch stressfreier und effizienter zu versorgen. Natürlich wurden auch Erfahrungswerte sowie nette Anekdoten ausgetauscht.
Um die beiden aktuellen Igel-Patienten steht es leider sehr schlecht. Beide kamen mit erheblichen Bissverletzungen und mussten beide bereits zum Teil schwere Operationen über sich ergehen lassen. Vermutet wird, dass die beiden geschwächt aus dem Winterschlaf kamen, insbesondere der kleine von beiden bei dem es sich vermutlich um ein Jungtier des letzten Jahres handelt. Aufgrund des schlechten Zustands waren sie wahrscheinlich träge, langsam oder unaufmerksam und haben sich deshalb nicht richtig oder nicht schnell genug zusammengerollt als Hunde ihren Weg kreuzten. Die Annahme, dass Igel nicht verletzt werden wenn sie zusammengerollt von Hunden aufgehoben oder gebissen werden ist dabei leider falsch. Selten sind die Verletzung zwar so gravierend und lebensbedrohlich wie in diesen beiden Fällen, doch Hunde sind neben Autos und Motorsensen bzw. Rasenmähern die größte Gefahr für Igel.
Sollte man auch jetzt noch die normalerweise dämmerungs- oder nachtaktiven Tiere im Tageslicht antreffen, einen Igel sehen, der sich nicht zusammenrollt oder taumelt, so genötigt das Tier vermutlich Hilfe. Wenn möglich, bringen Sie es in einem kleinen, dunklen, mit Luftlöchern versehenen Karton zum Tierarzt oder verständigen Sie die UNA. Wichtig ist, den Fundort benennen zu können, damit das Tier gegebenenfalls in seinem angestammten Revier wieder ausgewildert werden kann.
Wir möchten uns hiermit nochmals bei Herrn Speth bedanken und wünschen den beiden Igel viel Kraft - trotz oder gerade wegen der schlechten Prognose.