Auf den ersten Blick mag die Versorgung eines unverletzten Wildtiers als nicht allzu anspruchsvoll erscheinen. Diese Fehleinschätzung geht dann leider stets zu lasten der Tiere. Vor kurzem wurde ein Igel an uns übergeben, der aufgrund falscher Haltung und Ernährung jede Überlebenschance in freier Wildbahn eingebüßt hat: die Stacheln sind beinahe vollständig ausgefallen, der schwere Floh- und Milbenbefall hat bereits offene Hautwunden erzeugt, und Endoparasiten setzten dem Tier ebenfalls zu.
Zunächst waren wir wenig optimistisch, ob wir diesem kleinen Kerl tatsächlich noch helfen können. Stark abgemagert und stachellos hätte er eine sofortige Behandlung sämtlicher Parasiten wahrscheinlich nicht überstanden. Deshalb wurde zunächst etwas gegen Milben und Flöhe unternommen. Zum Glück erwies sich der Igel als recht zäh und mit großem Appetit, sodass er dies gut verkraftete und auch die weiteren Medikamente bald darauf erhielt.
Zu Weihnachten dann die frohe Nachricht: nicht nur, dass der Igel stetig zunimmt und die Haut endlich abgeheilt ist, Sogar die ersten Stacheln beginnen wieder zu wachsen! Wir drücken dem (nun wieder) Stacheltier weiter die Daumen und gehen davon aus, dass er spätestens im Frühjahr wieder allein losziehen kann.